Möglich wurde dieser ambitionierte Zeitplan durch eine enge und konstruktive Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden. Besonders das Eisenbahn-Bundesamt sowie das nordrhein-westfälische Umwelt- und Verkehrsministerium haben laut Bahnangaben zur schnellen Plangenehmigung beigetragen. Mit dem damit verbundenen Baurecht kann die DB InfraGO AG, das zuständige Infrastrukturunternehmen, nun loslegen.
Beyer: „Dranbleiben hat sich gelohnt“
Der Bundestagsabgeordnete Beyer, der sich intensiv für die Wiederherstellung der Strecke eingesetzt hatte, begrüßt den Fortschritt. „Die Strecke ist ein Rückgrat der regionalen Mobilität. Dass es nun vorangeht, ist eine gute Nachricht für tausende Pendlerinnen und Pendler“, freut sich Beyer. Die CDU-Bundestagsabgeordneten Beyer, Matthias Hauer (Essen) und Thomas Jarzombek (Düsseldorf) hatten sich in einer konzertierten Aktion für eine schnelle Wiederherstellung der Strecke eingesetzt. In gemeinsamen Schreiben an die Deutsche Bahn AG und das Bundesverkehrsministerium forderten sie konkrete Sofortmaßnahmen zur Lösung der Probleme entlang der S6-Strecke von Essen über Düsseldorf nach Köln.
Das Ausschreibungsverfahren für die Bauarbeiten wurde laut Bahn frühzeitig auf den Weg gebracht. Erste Ergebnisse werden noch im April erwartet. Ziel sei es, die Hangsicherung, Entwässerung und Wiederherstellung der Fahrbahn rechtzeitig vor Dezember abzuschließen.
Die gute Nachricht: Mehr als nur Sanierung: Bahn bündelt zahlreiche Maßnahmen
Die Bahn nutzt die aktuelle Sperrpause jedoch nicht nur für die Sanierung des betroffenen Abschnitts, sondern gleich für eine ganze Reihe zusätzlicher Baumaßnahmen entlang der Strecke – ein strategischer Schritt, um zukünftige Sperrungen zu minimieren.
Geplant sind:
- Gleiserneuerungen auf über 14 Kilometern zwischen Düsseldorf-Rath und Essen-Kettwig
- Erneuerung von Bahnübergängen (Wolfsbachtal, Kettwig-Kattenturm)
- Arbeiten für das Elektronische Stellwerk Solingen (Inbetriebnahme 2028)
- Modernisierungen an Kabeltrögen, Signalfundamenten und Durchlässen
- Oberleitungsinspektionen, Weichenerneuerung, Vegetationspflege und Brückenprüfungen
All diese Maßnahmen sind darauf ausgelegt, nach der Wiedereröffnung einen möglichst störungsfreien Betrieb der S6 für die kommenden Jahre zu ermöglichen.
Zukunftsbahnhof Hösel wird modernisiert
in besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf dem Bahnhof Hösel selbst. Dieser wurde kurzfristig in das Programm „Zukunftsbahnhof“ aufgenommen, das bundesweit neue Standards für Bahnhöfe setzt. Noch während der Sperrpause werden dort unter anderem die Personenunterführung modernisiert, Treppeneinhausungen errichtet und die Informationssysteme für Reisende verbessert.
Auch die beiden älteren Wetterschutzhäuser auf den Bahnsteigen werden nun ersetzt – obwohl sie bei der letzten Sanierung im Jahr 2020 bewusst noch stehen geblieben waren, da ihre Nutzungsdauer noch nicht abgelaufen war. Inzwischen ist auch deren Austausch wirtschaftlich sinnvoll und wird nun umgesetzt.
Dezember 2025: Ein realistischer Hoffnungsschimmer
Sollte alles wie geplant verlaufen, rollen ab dem 14. Dezember 2025 wieder S-Bahnen der Linie 6 durch Ratingen-Hösel. Für die Menschen in der Region wäre das ein spürbarer Schritt zurück zur Normalität – und ein Beispiel dafür, wie durch politischen Druck, behördliche Kooperation und konsequentes Projektmanagement Bewegung in scheinbar festgefahrene Infrastruktursituationen kommen kann, so Beyer.
Er kündigte an, die Umsetzung weiterhin eng zu begleiten: „Wir haben die Weichen gestellt – jetzt muss der Zug wieder ins Rollen kommen.“