„Der Panorama-Radweg ist eine der schönsten Radrouten in unserer Region“, betonte Dr. Christoph Evers, der Vorsitzende des ADFC Velbert, der die Tour fachkundig leitete. „Doch an insbesondere an den Kreuzungen mit dem KFZ-Verkehr ist die Verkehrsführung noch nicht sicher und der Relevanz des Radweges nicht angemessen.“ Damit verwies er auf die neuralgischen Punkte entlang der Strecke an, die die Gruppe an diesem Tag gezielt abfuhr.
Kritische Kreuzungen: Gefahr im Verborgenen
Die Querung der Nevigeser Straße stellte sich gleich zu Beginn als Problemzone heraus. Hier sollten künftig bauliche Veränderungen den Radverkehr sicherer machen. „Die Idee wäre, eine großzügige Fußgänger- und Radfahrfurt einzurichten und diese mit baulichen Elementen zu sichern“, schlug Hans Küppers vor, der sich als Ratsherr der CDU intensiv mit dem Thema Radfahren in und um Velbert beschäftigt und eng mit dem ADFC vor Ort zusammenarbeitet. „Die derzeitige Situation ist verwirrend, vor allem, weil Flächen für Fußgänger und Radfahrer unnötig klein sind“, fügte Evers hinzu.
Weitere Probleme zeigen sich sowohl an der Reuterstraße als auch Wülfrather Straße, wo die derzeitigen Planungen von Straßen.NRW nach Meinung des ADFC noch zu verbessern seien, um die Sicherheit des Rad- und Fußverkehrs zu gewährleisten. „Hier braucht es eine großzügige und explizite Querung für Fußgänger und Radfahrer, um dem Verkehrsaufkommen auf der Trasse gerecht zu werden.“, so Evers. Vor allem für die Querung Wülfrather Straße wünscht er sich eine Lösung, die sich möglichst nah am Verlauf des ehemaligen Bahnübergangs orientiert. Die Gruppe war sich jedoch einig, dass es grundsätzlich gut sei, dass sich die Stadt diesen Knotenpunkten annehme.
Diskussion um Helmpflicht: Schutz oder Einschränkung?
Nach der Tour versammelte sich die Gruppe im Forum Velbert, um über die Tour und die neuralgischen Punkte für Radfahrer in Velbert zu sprechen. Im Rahmen dessen wurde auch das durchaus kontrovers diskutierte Thema der möglichen Einführung einer Helmpflicht für Radfahrer diskutiert. „Es gibt immer mehr E-Bikes, die mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind.“, so Beyer.
Evers äußerte sich differenziert: „Helme retten Leben, aber die Einführung einer Pflicht könnte auch abschreckend wirken. Gerade bei den jüngeren und älteren Radfahrern, die das Rad vor allem für kurze Strecken im Alltag nutzen, könnte dies für die Akzeptanz kontraproduktiv sein.“ Er selbst fährt ausschließlich mit Helm und empfehle dies jedem zum Schutz – auch für die kurzen Strecken. Die Diskussion verlief lebhaft, und es wurde deutlich, dass das Thema nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche Dimensionen hat.
Fazit: Velberts Weg in die Fahrrad-Zukunft
Die Radtour endete dort, wo sie begonnen hatte: Am Forum Velbert. Doch die Eindrücke des Tages wirkten nach. „Es braucht eine durchdachte und sichere Radverkehrsinfrastruktur, die der wachsenden Bedeutung des Radverkehrs gerecht wird“, fasste Beyer zusammen. Die Tour hatte gezeigt, dass Velbert über einen wunderschönen Radweg verfügt. Evers pflichtete ihm bei und sagte: „Kleine Maßnahmen können große Wirkung haben.“ Beyer und auch Küppers versicherten ihm, dass sowohl bei der Stadt, als auch im Rat die Bereitschaft da sei, ein attraktives Radwegenetz zu fördern und die Sicherheit stetig zu erhöhen. Beyer hat zugesagt, die Erfahrungen des Tages in seine Arbeit aufzunehmen, so dass sie in konkrete Maßnahmen münden.