Die drei Abgeordneten forderten in ihren Schreiben vom 7. Mai konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung des Planfeststellungsverfahrens, um eine maximale Projektbeschleunigung zu erreichen. Sie forderten darüber hinaus das Vorziehen weiterer Ertüchtigungsmaßnahmen entlang der Strecke sowie die Verbesserung der Zuverlässigkeit des Schienenersatzverkehrs und die Schaffung technischer Voraussetzungen für eine Nutzung des intakten Gleisabschnitts Richtung Düsseldorf.
Auf die Vorschläge und Forderungen der CDU-Politiker ist die Bahn in ihrem Antwortschreiben im Detail eingegangen. Man sei sich der „Bedeutung der S-Bahn-Linie 6 für die Region bewusst“. Den Bundestagsabgeordneten wird „versichert, dass wir (…) alles daransetzen, die Strecke (…) so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen.“ Konkret lässt sich die Bahn wie folgt ein: Alle erforderlichen Planungsunterlagen sollen bis September fertiggestellt und noch im Herbst 2024 beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingereicht werden. Durch den Verzicht auf ein Planfeststellungsverfahren können die notwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren auf das gesetzlich mögliche Minimum reduziert werden. Die beschädigten Stützmauern werden durch Bohrpfahlwände ersetzt, und eine Anker- sowie Netzsicherung wird zur Hangsicherung durchgeführt. Es werden kontinuierlich Optimierungs- und Änderungsmöglichkeiten geprüft, um die Auswirkungen der Streckensperrung für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. An den Verkehrsstationen Ratingen-Hösel und Kettwig-Stausee werden geplante Bauarbeiten vorgezogen, um die Sperrung effizient zu nutzen. Weitere mögliche Anpassungen bei der Taktverdichtung der Ersatzverkehre der S 6 werden mit dem VRR besprochen. Die Ausweitung eines Stellwerks mit qualifiziertem Personal wird forciert, um die Bahnstation Ratingen Ost zukünftig besser und in ausgedehnteren Zeitfenstern anfahren zu können, was eine Verkürzung der Zeiten der Ersatzverkehre auf dieser Strecke bringen werde. „Wir freuen uns über den deutlichen Erfolg der konzertierten Aktion der drei Bundestagsabgeordneten“, so Stefan Heins, CDU, Vorsitzender der Ratsfraktion im Ratinger Stadtrat.
„Die Deutsche Bahn hat auf unsere Forderungen detailliert reagiert und viele unserer Forderungen aufgenommen“, freut sich Beyer. Die Bahn habe versichert, ihren Fokus auf die schnellstmögliche Wiederherstellung der Infrastruktur zwischen Ratingen-Hösel und Essen-Kettwig zu setzen. „Wir werden weiterhin den Fortschritt genau überwachen und uns für die Belange der Pendler und Anwohner einsetzen“, so Beyer. Er werde sich erst zufriedengeben, wenn die S-Bahn 6 wieder fährt. „Mit diesem Signal der Deutschen Bahn von „höchster Stelle“ könnte nun planerisch die dringend notwendige Beschleunigung der Baumaßnahmen bewirkt werden, die den Ratinger Bürgern doch noch Hoffnung macht“, so Dr. Christiane Rühl, Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes in Hösel und Eggerscheidt und Peter Thomas, CDU-Kreistagsabgeordneter. Die angekündigten Maßnahmen seien ein Schritt in die richtige Richtung, aber eben noch kein Garant für die zeitnahe Wiederaufnahme des Betriebs.