Mehr Tun für den Hochwasserschutz

Nicht jedes Jahrhunderthochwasser kann verhindert werden. Eines ist jedoch klar: Bund, Land und Kommunen müssen Maßnahmen ergreifen, um auf die zunehmenden Starkregenereignisse und künftige Extremwetterlagen zu reagieren.
Büro Dr. Untrieser MdL, v.l.n.r.: Dr. Klaus Wiener, Martin Sträßer MdL, Dr. Christian Untrieser MdL, Peter Beyer MdB

Abgeordnete und Klaus Wiener diskutieren mit Bergisch Rheinischem Wasserverband über Hochwasser

Nicht jedes Jahrhunderthochwasser kann verhindert werden. Eines ist jedoch klar: Bund, Land und Kommunen müssen Maßnahmen ergreifen, um auf die zunehmenden Starkregenereignisse und künftige Extremwetterlagen zu reagieren. Zu diesem Ergebnis kamen die Abgeordneten aus Bund und Land, Peter Beyer, Martin Sträßer und Dr. Untrieser, sowie der Bundestagskandidat für den südlichen Kreis Mettmann, Dr. Klaus Wiener (alle CDU), beim Besuch des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands (BRW) am vergangenen Mittwoch. Empfangen wurden sie durch BRW-Geschäftsführer Engin Alparslan und Kristin Wedmann, Geschäftsbereichsleiterin Technik. Beide berichteten in dem zweistündigen Gespräch, welches bereits vor der Hochwasserkatastrophe vereinbart wurde und nun besondere Aktualität erlangte, von den Ereignissen und Auswirkungen des Starkregens von vor zwei Wochen im Kreis Mettmann.

„Niemand war unvorbereitet. Wir wussten, dass uns sehr starker Regen erreichen wird, doch damit, was dann kam, konnte keiner rechnen“, leitet Alparslan ein. Er verdeutlicht eindrucksvoll: „Wir hatten über großen Teilen unseres Verbandsgebiets starken und langanhaltenden Niederschlag mit bis zu 180 Liter pro Quadratmeter in der Spitze. Von 42 Hochwasserrückhaltebecken waren 39 überfüllt. Die gute Infrastruktur, die der BRW bereits heute vorhält, war mit den Wassermassen schlichtweg überfordert.“

Kristin Wedmann schilderte, wie der BRW in den letzten Jahren bereits viele Gewässer renaturiert und „Bausünden“ der vergangenen Jahrzehnte beseitigt habe. Hochwasser könne nur effektiv begegnet werden, wenn dem Wasser Raum gegeben werde. Das sei in unserem dichtbesiedelten Kreis umso schwieriger, wenn sich Tourismus, Landwirtschaft, Sport, Wohnen und Naturschutz den knappen Raum, wie beispielweise im Düsseltal, teilen müssen.

„Es braucht das Zusammenspiel aus Kommunen, Land und Bund, um auf Starkregenereignisse effektiv zu reagieren. Wir werden mehr Geld in Prävention und Infrastruktur investieren müssen“.

Peter Beyer, Mitglied des Deutschen Bundestages

„Die Städte werden auf ihrer Fläche in Zukunft mehr Wasser aufnehmen und gedrosselt abgeben müssen. Der Begriff „Schwammstadt“ wird dabei im Mittelpunkt stehen“, erklärt Umweltpolitiker Dr. Untrieser. Für Klaus Wiener steht die gegenseitige Verantwortung der Kommunen im Mittelpunkt: „Wir müssen die Wassermassen möglichst früh am Oberlauf eines Gewässers unter Kontrolle bringen. Das bedeutet auch, dass Stadt A möglicherweise Flächen zur Verfügung stellen muss, um Stadt B vor Hochwasser zu schützen.“

„So wie sich die Situation jetzt darstellt, muss gehandelt werden. Die Kommunen und das Land werden die richtigen Schlüsse ziehen und Entscheidungen der Vergangenheit neu bewerten“, beschreibt Sträßer das gemeinsame Ergebnis des gewinnbringenden Austauschs mit viel fachlichem Input.

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